Hufrehe beim Pferd – Ursachen erkennen, gezielt behandeln, dauerhaft heilen
Was ist Hufrehe?
Hufrehe (medizinisch: Laminitis) ist eine entzündliche Erkrankung der Huflederhaut – jenes empfindlichen Gewebes, das das Hufbein innerhalb der Hornkapsel aufhängt. Die Entzündung verursacht starke Schmerzen, Lahmheit und kann im schlimmsten Fall zu einem Hufbeindurchbruch führen. Dabei wandert das Hufbein durch die Sohle.
Hufrehe ist keine eigenständige Krankheit, sondern meist die Folge anderer Belastungen – insbesondere durch mechanische Überlastung oder systemische Störungen wie Stoffwechselprobleme, falsche Fütterung oder Stress.
Konventionelle Hufrehe-Behandlung – kritisch hinterfragt
Die klassische Behandlung von Hufrehe beim Pferd setzt häufig auf einen orthopädischen Hufbeschlag, bei dem die Trachten hochgestellt werden. Dieser Eingriff kann jedoch die Durchblutung im Huf stark einschränken und die natürliche Hufmechanik blockieren.
Durch Beschlag und Hochstellen der Trachten wird die Huffunktion teilweise oder vollständig stillgelegt. Zwar kann dadurch eine kurzfristige Reduktion der Entzündung erreicht werden, doch der Preis ist hoch: Die reduzierte Durchblutung – kombiniert mit einer steileren Zehenanordnung – hemmt die Nervenfunktion und dämpft das Schmerzempfinden und führt gleichzeitig zu einer mechanischen Überlastung der Zehenaufhängung. (Dr. Glenn Ramsey - Biomechanik - Neuseeland)
Dadurch entsteht oft nur ein scheinbarer Behandlungserfolg. Sobald das Pferd wieder normal belastet wird, treten die Symptome häufig erneut auf. Aus unserer Sicht ist daher eine wirkliche und nachhaltige Heilung nur durch die konsequente Beseitigung der Ursachen für die Hufrehe möglich – nicht durch symptomorientierte Maßnahmen.
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Mechanische oder toxische Hufrehe?
In unserer langjährigen Praxis hat sich gezeigt: Wenn alle vier Hufe betroffen sind, liegt meist eine systemische, also toxische Rehe vor – etwa ausgelöst durch Koliken, Nachgeburtsverhalten oder Futterumstellungen. Doch in den allermeisten Fällen sehen wir eine mechanische Hufrehe, bei der nur die Vorderhufe betroffen sind. Diese entsteht durch Überlastung – etwa bei zu langen Trachten und Eckstreben oder infolge von Stellungsfehlern.
Ein häufiger Irrtum: Auch in solchen mechanischen Fällen wird oft pauschal Futter entzogen. Das kann jedoch kontraproduktiv sein und sogar eine toxische Rehe zusätzlich provozieren. Hier ist differenziertes Handeln gefragt.
Symptome einer Hufrehe
Die typischen Anzeichen für eine akute Hufrehe sind:
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Sägebockartige Stellung: Das Pferd stellt die Vorderbeine weit vor und entlastet die Zehen
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Rückständiges Stehen auf den Hintergliedmaßen
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Lahmheit oder Bewegungsverweigerung
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Schonhaltung bei engen Wendungen: das Pferd verlagert Gewicht auf die Hinterhand
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Huf ist heiß und pulsierend
Ergänzend liefert eine seitliche Röntgenaufnahme wichtige Hinweise: Die Position des Hufbeins sollte idealerweise parallel zur Hornkapsel verlaufen. Eine Rotation oder Senkung ist pathologisch.
Fallbeispiel: Araberstute mit Hufbeindurchbruch
Eine 9-jährige Araberstute mit Hufbeindurchbruch vorne links sollte laut tierärztlicher Empfehlung eingeschläfert werden. Durch unsere gezielte Therapie konnte sie innerhalb von vier Monaten deutlich regenerieren – bereits nach fünf Monaten wurde sie wieder leicht geritten. Das zeigt: Auch schwerste Hufrehefälle sind nicht hoffnungslos – wenn man die richtigen Maßnahmen ergreift.
Unsere Behandlungsprinzipien bei Hufrehe
Unsere Therapie basiert auf einem physiologisch sinnvollen Konzept, das sich seit über 20 Jahren bewährt:
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Ursachen beseitigen: Ursachen für mechanische Fehlbelastungen, falsche Zehenanordnung, Durchblutungsstörungen, Quetschungen, Zerrungen werden beseitigt und durch eine physiologische Belastung möglichst ersetzt und wenn das nicht geht, arbeitet man darauf hin.
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Keine Boxenruhe: Stattdessen vorsichtige Bewegung auf gleichmäßigem Boden, möglichst im Herdenverband
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Fütterung: Heu zur freien Verfügung, dazu täglich Hafer, Salz und ausgewählte Kräuter
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Schmerzmittel: Nur kurzfristig, um natürliche Entzündungs- und Heilungsprozesse nicht zu blockieren
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Hufbearbeitung: Die physiologische Kürzung der Trachten und Eckstreben schafft Raum für Entlastung und bessere Hufmechanik
Wissenschaftlich belegt: Korrekte Trachten und Eckstreben statt Hochstellen der Trachten
Der neuseeländische Biomechaniker Dr. Glenn Ramsey konnte in einer fünfjährigen Studie nachweisen: Das gängige Hochstellen der Trachten bei Hufrehe ist kontraproduktiv. Es erhöht die Druckbelastung auf das Hufbein und kann die Situation verschlimmern. Ziel ist vielmehr eine bodenparallele Ausrichtung des Hufbeins durch gezielte Hufbearbeitung.
Warum der Blick aufs Hufbein entscheidend ist
Oft wird übersehen, dass viele Rehepferde nicht primär unter Entzündungsschmerz leiden, sondern unter einer mechanischen Überlastung durch falsch aufgebaute Hufe. Trachten und Eckstreben sind häufig zu lang, das Pferd steht rückständig, die Spannung auf die Lederhaut steigt. Der Schmerz entsteht durch Druck – nicht durch Entzündung allein. Diese Ursache lässt sich direkt korrigieren.
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